Eigentlich war es mal Liebe.
Pure Liebe.
Für immer, ohne Hintergedanken und schon gar nicht mit Zweifeln.
Aber mit einer Bank,
auf der wir in vierzig Jahren noch gemeinsam sitzen wollten.
Du, Ich und vielleicht sogar die Kinder.
Uns gemeinsam die alten Geschichten zum hundertsten Mal erzählen, damit alle ihre Erinnerungen mit einem Lachen aus der letzten Schublade des Gedächtnisses kramen können.
Unsere Gemeinsamkeiten, die nur uns ganz alleine gehören,
die uns zu einem pattexfesten Wir machen.
Und jetzt?
Jetzt schummelt sich das große Aber mit den vielen Fragezeichen zwischen die Zeilen und macht daraus den längst überfälligen Self-Check.
Ich nehme alles schnell persönlich.
Bei der Arbeit gehen mir alle auf die Nerven und der Stress wird mehr und mehr.
Kaum bin ich zu Hause, zerrt meine Familie an mir.
An mir bleibt alles hängen und ich muss mich um alles kümmern.
Nichts ist mir gut genug, weil nur ich es perfekt machen kann.
Keiner weiß meinen Einsatz zu schätzen oder würdigt ihn.
Wenn ich sehe, was die anderen so machen, dann fühle ich mich ungerecht behandelt.
Mein Partner weiß doch gar nicht, was er an mir hat.
Ich bin oft so unsicher, dass ich keine Entscheidung treffen kann.
Für andere bin ich immer da, aber um mich kümmere ich mich nicht.
Mein Partner hatte eine Affäre und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Ich glaube das, was man mir sagt, aber oft wird mein Vertrauen auch mißbraucht.
Ich bin mir selten mit meinem Partner darüber einig, wenn es um die Kinder geht.
Irgendwie reden wir immer aneinander vorbei.
Wir sprechen nicht mehr die gleiche Sprache.
Wir sind uns nie einig und es kracht ständig.
Keiner will der Schuldige sein, wenn etwas schiefgeht.
Ich bin irgendwie vom Leben enttäuscht.
Ich trage so eine unendlich große Wut in mir und ich werde sie nicht los.
Streiten ist noch das einzige, was wir gemeinsam wirklich gut können.
Mein Partner versteht mich nicht und zuckt oft einfach nur noch mit den Schultern.
Die Kinder machen was sie wollen und verkriechen sich meist in ihrem Zimmer.
Ich fühle mich 1000 Kilometer weg von ihm, obwohl er gerade neben mir auf dem Sofa sitzt.
Sex? Macht keinen Spaß mehr.
Er sagt einfach nichts und so sitzen wir schweigend da und starren uns hilflos an.
Meistens endet unser Streit damit, dass einer dem anderen droht, ihn zu verlassen.
Ich könnte die ganze Zeit nur heulen, weil mir so elend ist.